WILLKOMMEN

MUSEUM IM SCHLOSSPARK HILZINGEN

Bürger- und Bauernmuseum
Schwerpunkt Bauernkrieg
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Museum

"Wenn nur die Sieger Geschichte schreiben, dann widerfährt den Verlierern selten Gerechtigkeit, erst recht dann nicht, wenn Sieg und Niederlage so total sind, wie 1525 am Ende des deutschen Bauernkrieges."

Johannes Rau

Dies zu ändern dafür steht unser Museum mit seiner Bauernkriegsausstellung in der Remise. Dort werden die dramatischen Ereignisse von 1524/1525, das Ringen der Bauern um Recht und Freiheit, aber auch die gesellschaftlichen Hintergründe in szenischen Bildern rekonstruiert.
Das Museum in der Ortsmitte von Hilzingen gehört zu einer zwischen 1652 und 1658 entstandenen Schlossanlage mit Schloss (heutiges Rathaus), Amtshaus, Remise und Schlosspark. Eine Arrestzelle aus dem 18. Jh. weist originale Handkritzeleien von einstigen Delinquenten auf. In der Küche, der Bauernstube und der Web- und Handarbeitsstube sind zahlreiche Gebrauchsgegenstände des 18. bis 20. Jh. zu besichtigen. Außergewöhnlich sind zwei aufwändig verzierte gusseiserne Öfen, die auf der Festung Hohentwiel standen und nach deren Schleifung durch napoleonische Truppen 1801 nach Hilzingen kamen. Das Biedermeierzimmer aus dem Besitz von Katharina Bedenk ist eine weitere Kostbarkeit im Museum.

Bauernkrieg

Die bäuerlichen Lebensbedingungen um 1500 sowie die Vorgeschichte und Ereignisse des deutschen Bauernkriegs werden im Bauernkriegszimmer nach Texten von Manfred Mai und Bildern von Gabriele Hafermaas geschildert.

Verheerende Unwetter mit Hagelschäden vernichteten 1524 einen Großteil der Ernte. Die Bauern konnten die üblichen Abgaben nicht abführen, es kam flächendeckend zu Verweigerungen und Aufruhr. Trotz Verbots läuteten an der Hilzinger Kirchweih, bei der jährlich bis zu 3.000 Menschen zum Tanz erwartet wurden, die Sturmglocken und an die 800 bewaffnete Bauern kamen und »haben sich zu einem Bündnis verschworen«. Der Kampf um mehr Gerechtigkeit begann.

webstuhl

Bäuerliches Leben und Arbeiten

Eine Idee der mittelalterlichen Bildkalender aufgreifend wird in der historischen Remise die alte bäuerliche Lebenswelt in Form eines Jahreskreises präsentiert. Über die wichtigsten Arbeiten und Arbeitsgeräte für Aussaat, Ernte und Vorratshaltung ist viel zu erfahren.

Handwerk

In Hilzingen gab es im Jahr 1756 sechs Schmiede, drei Schuhmacher, je zwei Maurer, Küfer, Weber, Schreiner und je einen Sattler, Wagner, Bäcker, Zimmermann, Glaser und einen Barbier. Dazu arbeiteten drei Müller auf drei Mühlen. Heute sind im Museum eine vollständig eingerichtete Schuhmacherwerkstatt sowie Gerätschaften zur Weinlese und eine Küferwerkstatt zu besichtigen.

Peter Thumb – Ein Barockmeister

Als einer der bedeutendsten Baumeister des Barock errichtete Peter Thumb 1701-1761 mehr als zwanzig Kirchen, Klöster und Profanbauten rund um den Bodensee und am Oberrhein, darunter die Hilzinger Pfarrkirche von 1747-1749 und fast zeitgleich die Wallfahrtskirche Birnau und das Pfarrhaus Bermatingen.

In der dem Baumeister gewidmeten Abteilung sind neben seiner sozialen Entwicklung und Förderung auch Zeichnungen, Skizzen und Fotografien, Stuckwerkzeug und Arbeitsproben, Bilder, Geräte und ein Baugerüst, das ganze Spektrum eines Kirchenbauers – dargestellt.

ausflugsziel

Veranstaltungen

Do, 05.12.2024, 19 Uhr im Dachgeschoss: Vortrag von Daniel Grütter, Museum Allerheiligen Schaffhausen: Ein Blick auf den Hilzinger Aufstand von Schaffhausen aus gesehen.

Im Dachgeschoss des Museums.

Der Aufstand der Bauern im Hegau wurde auch in Schaffhausen, das erst relativ kurz zuvor in die Eidgenossenschaft aufgenommen worden war, aufmerksam beobachtet. Daniel Grütter vom Museum Allerheiligen zu Schaffhausen betrachtet den Bauernkrieg im deutschen Südwesten aus diesem ungewohnten Blickwinkel.
Wie sahen die Eidgenossen die Hegau-Bauern? Was war wichtig für das Leben der Bürger in Schaffhausen? Viele Hegauer wären gerne Eidgenossen geworden – aber wären sie denn überhaupt willkommen gewesen?

Daniel Grütter gibt einen Einblick in die Lebensverhältnisse und Strukturen der Schaffhauser Bürger zu Zeiten des Bauernkrieges.

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Im Anschluss lädt ein Team des Museumsvereins zum Apero und zum gemütlichen Beisammensein ein.

10.11.2024 Verleihung der Plakette ``Orte der Demokratiegeschichte``

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Kulturbüro Hilzingen
Leitung: Wolfgang Panzer.
www.bauernkrieg-im-hegau.de

Do, 09.01.2025, 19 Uhr im Dachgeschoss: Vortrag von Wolfgang Kramer, Kreisarchivar i.R.: Die Ungehorsamen zu Hilzingen -

„Die Ungehorsamen zu Hilzingen – Bemerkungen zum Verhalten der Hilzinger zu Ihren Obrigkeiten nach dem Bauernkrieg“.
Das Ende des Bauernkriegs bedeutet nicht, dass sich die Menschen in Hilzingen danach ihrem Schicksal ergeben haben. Wann immer
sie sich ungerecht behandelt fühlten, haben sie sich gewehrt und versucht, ihr Los zu mildern. Wolfgang Kramer hat sich in seiner Zeit
als Konstanzer Kreisarchivar mehrfach mit der Hilzinger Geschichte befasst und berichtet in seinem Vortrag von seinen interessanten
und teilweise überraschenden Funden zum Verhältnis von Untertan und Obrigkeit im großen Hegauort Hilzingen.

Im Anschluss lädt ein Team des Museumsvereins zum Apero und zum gemütlichen Beisammensein ein.

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